Altlastensanierung – Biologischer Abbau

Lösemittelschaden
Ansbach

Altlastensanierung Ansbach

Steckbrief

Menge Mikropfähle: 4


Durchmesser: 300 mm


Tiefe: 15 m


Geologie: Auffüllungen, Torf, Aueablagerungen, Kies


Arbeitshöhe: ab 2,8 m


 

HIGHLIGHTS

  • Bohren im beengten Erdgeschoss
  • Arbeitshöhe ab 2,8 m
  • 250 mm Abstand vor der Wand

Projekt­­beschreibung

Sanierung eines Lösemittelschaden in Ansbach – Beispiel einer erfolgreichen Boden­sanierung unter Einsatz des ISCORAPID-Druckinjektions­verfahrens Biologischer Abbau. Diese Sanierungs­technologie ist unter anderem für chlorierte Kohlen­wasserstoffe in Böden und Grund­wasser geeignet, die sich mikrobiologisch abbauen lassen.

Ausgangssituation
Auf einem innerstädtischen Grundstück in Ansbach liegt ein Lösemittelschaden durch leichtflüchtige chlorierte Kohlenwasserstoffe vor. Durch den Eintrag von Tetrachlorethen in den Untergrund ist ein CKW-Altschaden in Boden und Grundwasser entstanden. Der Schaden geht auf eine ehemalige chemische Reinigung zurück. Derzeit wird der heute unbebaute Standort als Fahrzeug­stellfläche genutzt. Das Tetrachlorethen unterliegt im Untergrund des Standortes bereits seit längerem einem teilweisen mikrobiellen Abbau, so dass eine teilweise Metabolisierung der CKW vorliegt.

Sanierungshistorie
Die CKW-Kontamination hat zur Verunreinigung von lehmigen, quartären Bodenschichten und Keupermergeln geführt, die bis in etwa 7 m Tiefe reichen. Darunter sind die CKW auch in noch tiefere Schichten des dort anstehenden Keupersandsteines mit Mergelzwischenlagen bis in etwa 15 m Tiefe reichend eingedrungen.

In geochemischer Sicht kann der Standort­untergrund als teilweise anaerob bzw. sauerstoffarm charakterisiert werden. Für die im wesentlichen anaeroben Standort­be­dingungen wurde durch den behördlichen Auftraggeber das gezielte Forcieren des mikrobiologischen CKW-Abbaus als In-situ-biologische Sanierungs­methode gewählt und die GEO-Bohrtechnik GmbH mit der entsprechenden Sanierungs­ausführung im ISCORAPID - Verfahren beauftragt (In-situ Biologische Reduktion – ISBR).

Durch die tiefengenaue Druckinjektion einer glukose­basierten Nährlösung zur Stimulation einer dechlorierenden Bakterienfauna (Dehalococcoides Sp.) in den CKW-konta­minierten Schichten wird seit Sommer 2019 durch die GEO-Bohrtechnik GmbH im Rahmen wiederkehrender Injektions­kampagnen der biologische CKW-Abbau forciert (ISBR). Der insgesamt komplexe bakterielle CKW-Abbau findet in chemisch-biologischer Sicht überwiegend unter anaeroben Milieu­bedingungen des Untergrundes statt.

Sanierung mit ISCORAPID
Dadurch dass der Standortuntergrund einerseits hydraulisch schwach durchlässig ist und andererseits keupertypische Feinschichtungen mit Wechsellagerungen von dichten Tonmergeln, Tonsteinfolgen und Sandsteinlagen verschiedener Permeabilitäten aufweist, kann die zur In-situ-biologischen Dechlorierung im Bodengefüge erforderliche Nährlösung ausschließlich mit ISCORAPID - Injektionen tiefengenau über die ISCORAPID - Ventile in die CKW-kontaminierten Zonen eingepresst und im Bodengefüge verteilt werden. Die injizierbaren Feinklüfte der Keupergesteine erfordern beim Injizieren der Nährlösung Verpressdrücke, die je nach Schicht im Bereich von ca. 5 bis 25 bar stark schwanken.

Mit herkömmlichen Injektionsverfahren wäre dieser überwiegend schwach permeable, feinklüftige Untergrund Typus nicht sanierungswirksam injizierbar.

Gegenüber einer In-situ-chemischen Sanierung, die am Standort aufgrund der gegebenen sauerstoffarmen Milieu­bedingungen oxidierend nicht machbar ist, muss für die deutlich zeitintensivere In-situ-biologische Sanierungs­methode eine signifikant höhere Sanierungsdauer veranschlagt werden.

Bis Sommer 2021 wurden insgesamt 6 Injektionskampagnen mit Applikation von Nährlösung in die CKW kontaminierten Bodenzonen des Standortes ausgeführt.

Benjamin Klock

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Benjamin Klock
Geschäftsführer

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