Altlastensanierung – Chemische reduktion

Galvanik-Altstandort
Nürnberg

Altlastensanierung Nürnberg

Steckbrief

Menge Mikropfähle: 4


Durchmesser: 300 mm


Tiefe: 15 m


Geologie: Auffüllungen, Torf, Aueablagerungen, Kies


Arbeitshöhe: ab 2,8 m


 

HIGHLIGHTS

  • Bohren im beengten Erdgeschoss
  • Arbeitshöhe ab 2,8 m
  • 250 mm Abstand vor der Wand

Projekt­­beschreibung

Erfolgreiche Bodensanierung unter Einsatz des ISCORAPID® - Druckinjektionsverfahrens Chemische Reduktion. Vor allem Chromatschäden, aber auch stark organisch kontaminierte Böden und Grundwasser können schnell und gezielt gereinigt werden.

Ausgangssituation
In einem schwer zugänglichen Hinterhof eines denkmalgeschützten Wohngebäudes in Nürnberg lag eine massive Chromatkontamination, die sich auf Boden, Grundwasser und Bausubstanz erstreckte, vor. Auf etwa 600 m² Grundstücksfläche befand sich die Hauptkontamination auf einer etwa 200 m² großen Teilfläche. Verantwortlich für die Kontaminationen war eine in den 1950ern gegründete Galvanisierungsfirma.

Sanierungshistorie
Im Jahr 2018 waren im Zuge von Sanierungsplanungen bis zu 70.900 µg/l Chromat im Grundwasser im Bereich des ca. 200 m² großen Schadensschwerpunktes festgestellt worden. Im Zuge der Sanierung des Altstandortes wurden in den Jahren 2019/2020 zunächst die im Untergrund vorhandenen Galvanikkeller, Galvanisierbecken und ebenfalls massiv mit Chromat kontaminierte ehemalige Wasserauf­bereitungsanlagen fachgerecht abgebrochen und die kon­ta­minierten Baurestmassen separiert und belastungs­spezifisch entsorgt.

Sanierung mit ISCORAPID®
Aus statischen und bautechnischen Gründen konnten die massiven Chromatkontaminationen unterhalb einer Eingriffstiefe von 2,5 m unter Gelände sowie Kontaminationen der Bausubstanz in der Grenzmauer zum Nachbargebäude bautechnisch nicht entfernt werden.

Zur Entchromatierung der Bausubstanz und insbesondere dem verbleibenden chromat-kontaminierten Boden und Grundwasser der Tiefenzone von 2,5 bis 5 m wurde das Druckinjektionsverfahren ISCORAPID® für die In-situ-chemische Chromat-Reduktion eingesetzt. Für die Druckinjektionen wurden insgesamt vier ISCORAPID® - Druckinjek­tionsrohre mit sich randlich überschneidenden Wirkradien hergestellt.

Insgesamt wurde über diese vier Injektionspositionen 2.000  kg Eisen-II-Sulfat als Reduktionsmittel in wässrige Lösung gebracht und als Reduktionsmittel für Chromat über die einzelnen Injektionsventile in den kontaminierten Tiefen­horizont des Untergrunds von 2,5 m bis 5,0 m unter  Gelände verpresst. Das injizierbare Porenvolumen des Untergrunds wurde dabei im November 2020 einmalig und vollständig mit dem Reduktionsmittel verpresst. Zum Jahreswechsel 2020/2021 lag kein messbares Chromat im Grundwasser des Sanierungsbrunnen SB4 mehr vor (Chromat unterhalb der Nachweisgrenze des Untersuchungslabors).

René Schiemann

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